Stellungnahme des Bundesverband Regie e.V.

Stellungnahme
zur aktuellen Diskussion über Machtmissbrauch und sexuelle Belästigung in der Film- und Fernsehbranche

Vor dem Hintergrund der verstörenden Berichte über Film- und Fernsehschaffende, die ihre Machtposition missbrauchen und Schwächere nötigen, ob in einem strafrechtlich verfolgbaren oder auch nur in einem moralisch verwerflichen Rahmen, stellt der Vorstand des Bundesverbandes Regie folgendes fest …

Wir verurteilen jegliche Form von Machtmissbrauch, Gewalt oder Nötigung. Egal ob vor oder hinter der Kamera, am Set, in anderen Arbeitswelten oder im privaten Leben. Missstände dieser Art sind nur dann zu beseitigen, wenn sie nicht stillschweigend unter den Teppich gekehrt werden. Ein Berufsverband wie der BVR ist gerade dort, wo Einzelne sich nicht stark genug fühlen, ihr Recht zu vertreten, eine hilfreiche Instanz. Wir möchten alle Kolleginnen und Kollegen herzlich ermutigen, sich mit Problemen dieser Art an uns zu wenden. Sie können sich darauf verlassen, vertrauensvoll unsere volle Unterstützung zu bekommen, bis hin zu einer juristischen Vertretung.

Unsere Mitgliedschaft ist sowohl im Bereich Regie für fiktionalen und dokumentarischen Film als auch in den Berufen Regie-Assistenz, Script Supervisor und Synchronregie tätig. Wir sprechen uns für die Schaffung einer verbandsunabhängigen Ombudsstelle aus, an die sich Vertreter aller im Bereich Film vor und hinter der Kamera Beschäftigten wenden können, um unmittelbar, vertraulich und schnell Hilfe zu erhalten. Was im Bereich Arbeitsschutz bereits installiert ist, sollte in Sachen Machtmissbrauch ebenso möglich sein.