Fünfter Regie-Diversitätsbericht des Bundesverband Regie für das Jahr 2017
Die mit Spannung erwarteten Ergebnisse des 5. Diversitätsberichts 2017 des BVR Bundesverband Regie e.V. wurden auf den Tagen der Regie 2018 in München vorgestellt. Prof. Elisabeth Prommer (Universität Rostock) Bilanz aus ihrer Analyse: Die bisherigen Bemühungen, den Anteil der Frauen in der Regie zu erhöhen, haben allenfalls die Dimension von „Babysteps“.
Die ernüchternden Zahlen: nur jeder 5. Kinofilm (22%) wurde in 2017 von einer Frau inszeniert, bei der ARD führen 19,8% der Sendezeit Frauen die Regie, beim ZDF sind es lediglich 16,9%. Unter den prestigeträchtigen Sendeplätzen (Abendprogramm mit einer Länge von mehr als 60 min) könne einzig der Filmmittwoch im Ersten einen Frauenanteil von 33% vorweisen. Verbesserte Frauenquoten haben die Vorabendserien bis 60 min mit einem Zuwachs des Frauenanteils in der Regie auf 40% und die Vorabendserien im ZDF von 23% Regisseurinnen verzeichnen. An sämtlichen anderen Sendeplätzen stagniert der Frauenanteil, allen voran der prestigeträchtigste Sendeplatz des Tatorts, für den 2017 nur 12 % Frauen Regie führten. Jörg Langer: „Ein 50/50 by 2020 wird es mit diesen Fortschritten nicht geben“.
Das hochkarätig besetzte Podium (Christine Berg, stellv. Vorstand FFA, Emily Atef, Regisseurin 3 Tage Quibéron, Uschi Reich, Produzentin, Claudia Tronnier, ZDF Kleines Fernsehspiel, Jörg Schönenborn, Fernsehdirektor WDR, und Jörg Langer, Langer Media) diskutierte über die notwendigen Maßnahmen der Förderer, Sender und Produktionen. Einzig die FFA kann für 2018 behaupten, paritätisch gefördert zu haben: 48% der in 2018 geförderten Spielfilmproduktionen und Fördergelder gehen an Frauen. Über den tatsächlichen Fortschritt dieser Förderungen werden wir frühestens im Diversitätsbericht 2022 lesen können.
Die Online-Version des 5. Regie-Diversitätsberichts des BVR kann hier heruntergeladen werden.